Der Schützenverein sorgt für die Sicherheit der Bürger der Stadt Krems

Noch einmal sollte der Verein Gelegenheit bekommen, für die Sicherheit der Stadt zu sorgen. Die verheerende Niederlage von Königgrätz (1866) hatte den Abzug der Garnison zur Folge. Am 18. Juli 1866 erließ Bürgermeister Dinstl folgenden Aufruf an den Schützenverein:

 

"Es stellt sich die Nothwendigkeit heraus, daß bei einer allfällig im Strafhause ausgebrochenen Revolte die waffenfähigen Bürger, Schützen, Turner und Feuerwehrmänner über das mit der Trommel gegebene Alarmzeichen schnell die im Rathause befindlichen Gewehre abholen und ins Strafhaus zu Hilfe eilen und sich dort dem Commando des Herrn Grünberger unterstellen." (Muzik, S. 20)

 

Ab dem Zeitpunkt der "Neugründung" sind es die Honoratioren der Stadt, die die Geschicke des Vereins lenken. Der gesellschaftliche Stellenwert spiegelt sich in den Berichten der Lokalpresse wieder. Vor allem für die Jahre 1895 - 1914 bieten die Ausgaben der "Niederösterreichischen Presse" eine reiche Quelle.

Um die Jahrhundertwende wird die Benützung der Schießstätte untersagt; der Grund dafür ist die Stadterweiterung. Als "Ausweich-Areal" dient das Gelände des ehemaligen Ziegelofens. "NÖ-Presse" vom 8. und 22. 4. 1905.

Die Saison begann erst Ende April oder Anfang Mai; den Winter über musste man sich mit dem Kapselschießen im Brauhof begnügen.

Beim Eröffnungsschießen für die Saison 1905 klagten die Schützen über die "erbärmlichen Raumverhältnisse der provisorischen Schießstätte". "NÖ-Presse" vom 29. 4. 1905, S. 10 (Nr. 17).